©Josef Bollwein,
Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz, Klagenfurt, Österreich hat etliche renommierte Touristenstädte. Diesbezüglich ist St. Pölten, die Hauptstadt Niederösterreichs. noch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt und wirbt…
gerade damit, dass es noch etwas zu entdecken gibt. Schon die Tatsache, dass Pölten Österreichs älteste Stadt und gleichzeitig jüngste Landeshauptstadt ist, macht neugierig. Entsprechend vielseitig ist das kulturelle Angebot von den römischen Funden bis zum außergewöhnlichen Flederhaus und dem KinderKunstLabor.
Unter der heutigen Altstadt lag einst die römische Siedlung Aelium Cetium, die Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. errichtet wurde.. Bei Ausgrabungen am Domplatz stieß man zwischen 2010 und 2019 auf größere Gebäudekomplexe, u. a. auf die Reste der städtischen Thermen und ein Fachwerkbau mit Portikus. Im Stadtmuseum von St. Pölten wird über die archäologischen Funde die Römerzeit nachvollziehbar. Die jüngere Geschichte erlebt man mit XR-Brillen bei einem immersiven Stadtrundgang, wobei historische Sehenswürdigkeiten und bedeutsame Ereignisse aufleuchten, Realität und virtuellen Welten fusionieren.
Mit seinen sieben Bühnen hat die Stadt Kultur-Liebhabern einiges zu bieten. Kulturelle Highlights sind das Domplatz Open-Air am 11. September und das Straßenspektakel „Bravissimo“ am 5. und 6. September. Einen spannenden Tag für Familien verspricht ein Besuch des KinderKunstLabors im neuen Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Es ist ein Begegnungsort für Kinder, Künstler und Kunst. Gezeigt werden verschiedene Genres von Videokunst und Fotografie über Malerei, Bildhauerei, Installationen, Soundart, Performance bis zu wissenschaftlichen Arbeiten. Kinder sollen in ihrer Kreativität gefördert werden. Schon der Weg zum KinderKunstLabor bietet über den neuen, 1,6 Kilometer langen Kinder-Erlebnisweg „Bakabu“ einige Überraschungen. Bis zum 24. August ist die Ausstellung „Papier, Stein, Schere – Materialien und Werkzeuge der Kunst“ zu sehen.
Vom 16 Meter hohen Flederhaus auf dem „Rodelhügel“ kann man von März bis November von Hängematten oder Hängesesseln aus den Panoramablick auf St. Pölten genießen.
Das lukullische Angebot bewegt sich in St. Pölten zwischen gehobenen Restaurants und gemütliche Wirtshäusern mit typisch niederösterreichischen Spezialitäten. Neben dem Heurigen im Umland werden feine regionale Weine angeboten. Ein echter Tipp ist das Kellergassenfest im November, wenn die Winzer in der romantischen Rendl-Keller-Gasse ihre besten Weine präsentieren und zum Vorkosten einladen.
Durch das sehr gut ausgebaute Radwegenetz kann man St. Pölten und das schöne Umland mit dem Fahrrad bestens erkunden. Zahlreiche Wege führen entlang der Traisen und durch grüne Naherholungsgebiete zum Ratzersdorfer See oder zu den Viehofner Seen. Der familienfreundliche Traisental-Radweg entlang der Traisen bis Mariazell und zur Donau gilt als eine der schönsten Touren. Die Traisentaler Weindörfer-Tour ist perfekt für Genussradler. Sie führt durch malerische Weinlandschaften, vorbei an gemütlichen Heurigen und historischen Orten. Über den Ybbstalradweg kommt man bis ins Mostviertel, Die Mountainbike-Strecken im Dunkelsteinerwald und am Hegerberg bieten ambitionierten sportlichen Fahrern anspruchsvolle Strecken mit Anstiegen und spektakulären Aussichtspunkten. Viele Radwege in und um St. Pölten sind ganzjährig befahrbar, am schönsten im Frühjahr und im Herbst.