Künstlerporträt – „Digitale Malerei“ – Arbeiten von Jens Christian Wittig

Digitale Bilder von Jens Christian Wittig präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Tanz auf dem Vulkan des Lebens“ ©Jens Christian Wittig

Geheimnisvoll, sehr atmosphärisch, farbintensiv wirken die Arbeiten von Jens Christian Wittig. In ihrer Komplexität sind sie je nach Werkgruppe nicht sofort fassbar, fordern ein genaues Hinschauen, ein Reflektieren über das Wie und Was. Der Grund liegt darin,…

dass Wittig genreübergreifend arbeitet. Seine Bilder oszillieren zwischen Maloptik, Fotografie und digitaler Bearbeitung.

Am Anfang steht eine Fotografie, entsprechend umfangreich sind Wittigs Werkgruppen. Sie umfassen „Land- und Seascapes“, „Urban“ und „Industry“, „Faces & People“ und „Fancy Life“, „abstrakt“ und „painted“. Diese Fotografien transformiert Wittig durch verschiedenste digitale Prozesse zu Kompositionen, die wie Gemälde wirken, sich aber gegenüber der klassischen Malerei und den grafischen Techniken ganz deutlich absetzen. Wittig malt sozusagen digital. 

Es ist die Leuchtkraft seiner Bilder, die sie so faszinierend macht, als wären sie hinter Glas gemalt. Dick scheinen die Farbschichten aufgetragen, doch die Haptik ist hinter der Museums-Acyrlfont nicht mehr greifbar, bleibt verborgenes Geheimnis der Digitalisierung. Wittig selbst vergleicht seine Vorgehensweise mit der Lasurmalerei. Durch die Dekonstruktion der Ausgangsmaterialien und die Integration digitaler Verarbeitung entwickelt er Bilder von enormer Tiefe, Komplexität und Farbbrillanz.

Die digitalen Prozesse sind komplex und kostenintensiv, da die Kunstwerke auf einer Kombination von zwei hochwertigen Druckverfahren basieren. Eine Aluminiumbond Platte dient als Trägerschicht. Durch ein Laserverfahren wird edles japanisches, mit Kristallen versehenes Fotopapier, Fuji Chrystal Archival Paper, belichtet, dann photochemisch entwickelt und schließlich  mit einer Museums-Acrylfront im Reinraumverfahren aufkaschiert, wodurch sich Farb- und Detailtiefe des Bildes verstärken. Beim Fineart Pigment Print werden die Farben auf den Bildträger aufgetragen, der dann ebenfalls auf Aluminium kaschiert und durch eine Museums-Acrylfront vor der UV-Strahlung geschützt wird. Wittigs Bilder sind nicht nur farbbrillant, sie verblassen auch nicht. „Das was du machst, können wir nicht mehr malen“, so ein Malerkollege.

Genau dadurch entsteht zwischen Betrachter und Kunstwerk eine ganz individuelle, vom Künstler beabsichtigte Interaktion. Man läuft an seinen Bildern nicht einfach vorbei, sondern bleibt stehen, um diese Farbbrillanz und das darin aufblitzende Unergründliche zu erforschen, was sich da als Gemälde präsentiert und doch weit mehr als die übliche Malweise offeriert.

Digitale Bilder von Jens Christian Wittig präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Our Guardian Angels“©Jens Christian Wittig

Wittigs Bilder sind eine Hommage an die grenzüberschreitende Fusion von Medien und an das digitale Zeitalter, das neue Wirkungs- und Sichtweisen ermöglicht, wodurch traditionelle Motiven in neuer Ästhetik und Schönheit erstrahlen. Seine Bilder provozieren die die Wechselwirkung von Realität und Kunst neu wahrzunehmen und die unsichtbaren Schichten unserer visuellen Welt zu durchdenken.

Jens Christian Wittig wurde 1962 in Weimar geboren und in Dresden ausgebildet. Über 25 Jahre widmete er sich weltweit internationalen Kunst-, Gartendesign-, Landschaftsarchitektur- und Stadtplanungsprojekten. Sein 18-jähriger Aufenthalt in Shanghai beeinflusste entscheidend seine künstlerische Entwicklung. 2015 begann seine rasante Karriere mit Ausstellungen in New York, Chicago, Los Angeles, Miami und Palm Beach und natürlich online. In Berlin ist er derzeit in einer Gruppenausstellung  in der Galerie Artcadia am Kurfürstendamm 215 zu sehen.