©Elvira Bach, Ingrid Honnet
Beide waren in den 1980er Jahren bei den „Neuen Wilden“ in Berlin dabei. Doch ihre künstlerischen Handschriften entwickelten sich sehr unterschiedlich. Gleiche Motive wie High Heels, Lippenstift und Damenbeine suggerieren andere Botschaften.
Durch die Unverwechselbarkeit ihrer farbintensiven, expressiven Frauenbilder wurde Elvira Bach international bekannt. Eine Einladung zur documenta bedeutete für sie 1982 den künstlerischen Durchbruch. Starke Frauen sind ihr großes Thema, die sie in überbordender Farbigkeit und Lebensfreude in großen Formaten immer wieder auf die Leinwand bannt. Es sind Frauen, die, wie sie selbst, ihren Weg selbstbewusst, mitunter sehr provozierend gehen, in Form- und Farbästhetik inspiriert von zahlreichen Afrikareisen. Elvira Bach entdeckt die weiblichen Ambivalenzen als Achterbahn von Freude und Trauer, oft garniert mit einer Portion Humor und Ironie. In ihren Bildern spiegeln sich die Facetten der selbstbestimmten Frau von heute, die ihren Sexappeal auslebt, um ihre Ausstrahlung weiß und die Männer dominiert. Mit ihren Bildern hat Elvira Bach einer ganzen Generation von Künstlerinnen den Weg geebnet.
©Galerie Schmalfuss, Elvira Bach
Ingrid Honneth begann ihren künstlerischen Werdegang am TAT, dem legendären Theater am Turm. 1988 wurde sie Mitbegründerin der Berliner Galerie „Die Gehängten“. Mit ihren von der Popart geprägten Bildern, Skulpturen, Objekten, Installationen verwandelte sie Galerien in narrative Kunsträume. In alltäglichen Dingen entdeckte sie spannungsvolle Energien, die sie durch Vergrößerungen ironisch verfremdete, woraus sich in Korrespondenz mit anderen Objekten satirische bis surreale Erkenntnisprozesse ergeben. Ingrid Honneths Installationen wurden zu Déjà-vu-Erlebnissen des kapitalistischen Realismus, seines Warenfetischismus und gesellschaftlicher Schräglagen. Mit Beißzange und Zündhölzern befeuerte sie das Vorstellungsvermögen der Betrachter.
©Galerie Schmalfuss, Ingrid Honneth
Beide Künstlerinnen gleichzeitig in der Galerie Schmalfuss zu sehen wird ein spannendes Erlebnis.
Über die elektronische Terminreservierung der Galerie-Webseite, per Mail oder telefonisch kann man die Vernissage am 19. Juni von 14 – 19 Uhr live erleben. Die Ausstellung „Meine Schwester und Ich“ ist bis 17. Juli zu sehen.