©Bayerische Staatsoper/Wilfried Hösl
Ein Verwirrspiel par excellence beginnt entlang imposanter Arien mit ausgesprochen spielfreudigen SängerInnen, allen voran Emily Pogorelc als Sofia ein charmanter Wildfang mit enormer Kolorationskraft und großer Ausstrahlung zusammen mit ihrem Vormund Gaudenzio, alias Misha Kiria, ein Kuschelbär mit großer Stimmresonanz in der Tiefe. Dazwischen treiben Rezitative und schauspielerische Burlesken die Handlung an, markant vom Hammerklavier akzentuiert. Gerade dieser ständige Wechsel von komödiantischen und gefühlvollen Elementen macht den Reiz dieser Oper aus. Durch die Stummfilmoptik zusätzlich kreist die Inszenierung heiter um die Tatsache „Und mag es ihm noch so gut gehen, der Mensch ist nie zufrieden“.
©Bayerische Staatsoper/Wilfried Hösl
Das flotte Timing zwischen Orchester und SängerInnen passt bestens, obwohl Antonino Fogliani mit dem Rücken zu den Sängern dirigiert. Trotz der Positionierung im Bühnenhintergrund entwickelt das Orchester eine wohl dosierte Dynamik adäquat zum Bühnengeschehen. Ein heiter, amüsant unterhaltsamer Operneinakter!
Hinter der Bühne: Antonino Fogliani (musikalische Leitung), Marcus H. Rosenmüller (Regie), Friederike Blum (Spielleitung)
Auf der Bühne: Misha Kiria (Gaudenzio), Emily Pogorelc (Sofia), Paolo Bordogna (Vater Bruschino) Andres Agudelo (Bruschinos Sohn), Josh Lovell (Florville), Andrew Hamilton (Polizist), Edwin Crossley-Mercer (Filiberto), Eliza Boom (Marianna)
„Il Signor Bruschino“ ist als Video on Demand auf der Webseite der Bayerischen Staatsoper zu sehen.