©Michaela Schabel
„Hasenjagd“ ist natürlich ein doppeldeutiges Thema und genauso wurde es von den KünstlerInnen umgesetzt, wobei eine amüsante Motivtrennung entstand, die Künstlerinnen fokussierten auf das Tier, die Künstler auf hübsche Frauen. Daniel Wiesenfelds knallbuntes „Hugh´s wet dream“ ironisiert über Titel und Maltechnik Hugh Hefners Bunnys. Erschöpft und etwas ausgemergelt liegen sie kreuz und quer auf dem Boden, sich selbst befriedigend. Mit eindeutiger Gestik wird die Männerwelt abgeurteilt. Witzig spiegelt Michael Lange über sich selbst hinaus über ein ehemaliges Filmplakat eine männliche Hasenjagd gelenkt von Schönheitsidealen der Filmindustrie.
©Michaela Schabel
Ohne Verfremdung, allein durch die Kunst brillant fotorealistischer Malerei eröffnet Tanja Seyller durch zwei Hasenporträts vor grauem Hintergrund die sympathische Ausstrahlung der Spezies Wiesenhase. Die beiden Hasenporträts Heidi Grimms sind stilisierter. Schwarz auf Weiß, schwarz auf Rot entwickeln sie eine emotionale Spannung zwischen Distanz und Nähe. Bei Anke Plath wird ein Hase in Blauschattierungen und leicht abstrahierter Form expressiv verfremdet, bei Lea Gundrich zur malträtierten Kreatur. In Angelika Mosterts seriellem Triptychon degradieren die Hasen trotz frühlingshaften Grüns und Blaus, typischer Sitzhaltungen durch die pupillenlosen Augen zur leeren Form. Ganz andere Hasengeschichten erzählt Ute Haas in ihren beiden abstrakt figuralen Bildern, in der Ferne dahinjagende Kaninchen in explodierender Population, ob biologisch oder medial entscheidet der Betrachter, oder die Ohren wie Antennen aufgestellt zu hören, was dem Gesichtsausdruck nach nicht angenehm zu hören ist.
©Michaela Schabel
Aufgrund der ebenerdigen Lage und großen Fenster kann man die Bilder trotz Lockdown auch von außen sehr gut bis Ostern sehen. Danach kommt die „Hasenjagd“ in die beiden Werkräume der Galerie „Kunstwerk“, Papiererstraße 3. Telefonische Anfragen bei Anke Plath sind über 0172 9398268 möglich.