Sandro Botticelli, „Venus“ (um 1490) Sandro Botticello© Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie/Jörg P. Anders
Als Vorgeschmack auf die Ausstellung der 63 Originaltafeln im Haus der Kulturen der Welt ab Anfang September zeigt jetzt bereits die Berliner Gemäldegalerie Aby Warburgs grandiose kulturhistorische Leistung an einzelnen Beispielen.
„Zwischen Kosmos und Pathos“ präsentiert die Berliner Gemäldeausstellung Kunstwerke von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Neuzeit, die Warburg als Vorlagen seiner enzyklopädischen Bildersammlung dienten. Werke aus zehn Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin mit Gemälden von van Eyck, Ghirlandaio, Botticelli, Rembrandt und Rubens prominent bestückt, treten als dreidimensionales Reenactment in einen eindrucksvollen Dialog mit Warburgs Magnum Opus und verdeutlichen die Beziehungen von Werken und Kulturen über Raum- und Zeitgrenzen hinweg. Der exemplarische Vergleich, wie Motive sich in unterschiedlichen Epochen im Detail ähneln und gleichzeitig verändern, macht den Reiz der Ausstellung aus. Paradebeispiel ist Botticellis „Venus“, die seit der Renaissance Dutzende von Künstlern inspirierte.
Domenico Ghirlandaio, „Judith mit ihrer Magd“ (1489) Domenico Ghirlando © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie/Christoph Schmidt
Ghirlandaio fokussierte schon 1489 in seinem Gemälde „Judith und ihre Magd“ mehr auf die wehenden Kleider der Frauen als auf das grausige Haupt des Holofernes. 1929 taucht das Motiv auf einem Plakat „Esst Fisch!“ auf.
Walter Riemer, „Eßt Fisch, dann bleibt ihr schlank, gesund und frisch“ (1927) Walter Riemer Plakat © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek/Knud Petersen
Zu sehen bis 1. November 2020