©Städel Museum/Norbert Miguletz
Auf dem rund 3.000 m² Gelände der großen Gartenhallen wird die Geschichte der Kunst nach 1945 in ca. 230 Arbeiten von 170 KünstlerInnen präsentiert, wodurch sich überraschende Vergleiche, Blickwinkel und Sichtachsen zwischen der unmittelbaren Gegenwart und ihren Wurzeln in den zurückliegenden Jahrzehnten ergeben. Die Arbeiten werden in soziokulturelle und historische Zusammenhänge eingeordnet, so dass Verbindungslinien zwischen Kunst und Gesellschaft deutlich werden.
„Elektric Night“ Helmut Midddendorf (1979)Sammlung Deutsche Bank im Städel Museum, Städel Museum Frankfurt a. Main©VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Eine Vielzahl an jüngsten Neuerwerbungen und Schenkungen sind erstmals zu sehen, etwa Arbeiten von Miriam Cahn (geb. 1949), René Daniëls (geb. 1950), Carlos Cruz-Diez (1923–2019), Jimmie Durham (geb. 1940), Asta Gröting (geb. 1961) oder Victor Vasarely (1906–1997).
Anhand unterschiedlichster Erzählstränge ermöglicht die Neupräsentation einen Zugang zur Kunst nach 1945, der die Sammlung bewusst nicht chronologisch, sondern thematisch erfahrbar macht.
„Die Probleme der Unseren“ Daniel Richter (2015), Sammlung Deutsche Bank im Städel Museum, Städel Museum Frankfurt a. Main©VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Die Auflösung des abgebildeten Gegenstandes in abstrakte, formlose Malereien wird ebenso Dekaden übergreifend vermittelt wie der sich gleichzeitig vollziehende Einzug der gestischen Malerei und deren Auswirkungen auf die nachfolgenden Jahrzehnte. Auch die immer wieder mit neuen Bedeutungen und Referenzen aufgeladene Ästhetik der Geometrie und der Dinge des alltäglichen Lebens wird in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und thematischen Bezugspunkten gezeigt. Im Gang durch die Räume und Plätze der Gartenhallen kann das Publikum nachvollziehen, wie die Figur wieder zurück ins Bild findet, die Malerei den – realen – Raum erobert oder die scheinbar konkurrierenden Medien Malerei und Fotografie zu einem wechselseitigen Austausch finden.