©McLaughlin Galerie
Lluis Lleó stammt aus einer katalonischen Künstler- und Handwerkerfamilie in der Nähe von Barcelona. Er malt in der dritten Generation. Wie man malt, mit ein Fresko entsteht, lernte Lluis Lleó schon in jungen Jahren von seinem Vater. Alles andere brachte er sich autodidaktisch bei. Er liebt es mit den Händen zu arbeiten, die Gedanken im Kopf motorisch umzusetzen. Zurückgezogen, aus der Ruhe entwickelt er seine Arbeiten.
©Michaela Schabel
Entstanden ist daraus eine ganz eigenwillige, sehr poetische Bildsprache, die trotz aller Abstraktion emotionale Schwingungen provoziert. Die Zartheit der Farben gibt den Bildern eine meditative Ruhe. Sie breitet sich federleicht in kleinen Farbflächen aus, verdichtet sich pastos zu etwas größeren Farbenflächen, die an Ikonen denken lassen. Das Papier bleibt nicht glatt, wellt sich, unterstreicht durch haptische Aura die Subtilität der Bilder, die trotz völliger Abstraktion märchenhafte Narrative initiieren.
©Michaela Schabel
In der Ausstellung kann nur eine kleine Auswahl von Lluis Lleós Schaffens gezeigt werden. Doch man bekommt Lust auf mehr. Die großformatigen Bilder kommen in den hohen sonnendurchfluteten Räumen der McLaughlin Galerie im neuen Suhrkamphaus mit weitem Blick auf das urbane Umfeld bestens zur Wirkung. Dazwischen setzen drei kleine Skulpturen räumliche Akzente. Bruchstücke, plakativ in Leuchtfarbe miteinander vernäht, lassen an die Berliner Mauer denken und erinnern durch intensives Blau an die hoffnungsvolle Zeit der Wiedervereinigung.
©McLaughlin Galerie
Zu sehen ist die Ausstellung „All Shadows Belong To The Light“ in der Berliner McLaughlin Galerie, Linienstraße 32 bis 03.10.2020, Di – Sa von 11-18 Uhr