©Luftkind Filmverleih
Céline und Nadia sind ein französisches Paar in Paris 2014. Sie haben sich für ein Kind entschieden. Nadia wird durch eine Samenspende schwanger. Glücklich spazieren beide durch die Stadt, aber…
je näher der Geburtstermin rückt, desto verunsicherter wirken sie durch die bürokatischen Hürden, ihre neuen Rollen und die vorurteilsbeladenen Bemerkungen ihres sozialen Umfeldes.
Vor 2021 mussten lesbische nichtgebärenden Frauen in Frankreich trotz der „Ehe für alle“ in einem äußert komplizierten Verfahren juristisch die Elternrechte einfordern. Céline muss deshalb 15 persönliche Briefe aus dem persönlichen Verwandten- und Freundeskreis vorlegen, die bestätigen, dass sie dieser Rolle gewachsen und sie das Kind ihrer Partnerin adoptieren darf.
Gleichzeitig leidet sie immer stärker unter dem Zwiespalt, nicht die leibliche Mutter zu sein, sondern die Vaterrolle übernehmen zu müssen. Zuweilen ist sie eifersüchtig auf Nadias Schwangerschaft. Nadia wiederum wird bewusst, worauf sie als künftige Mutter alles verzichten muss, während Nadia ihrem Beruf als Tontechnikerin und DJ nachgehen kann. Beider Nerven liegen zuweilen blank, doch in ihren Blicken, Umarmungen und Küssen spiegelt sich, wie gut diese beiden Frauen immer wieder gegenseitig füreinander einstehen.
Ein ganz anderes Lebensmodell wählte Célinas Mutter. Die Karriere als berühmte Pianistin war ihr wichtiger als die Tochter, doch auf ihre neue Rolle als Großmutter reagiert sie viel offener und empathischer als erwartet.
Alice Douards Debütfilm überzeugt durch die subtile und sehr authentische Darstellung, wie Mutterschaft das Leben einer Frau verändert, was nicht verwundert, wenn man weiß, dass Douard erzählt, was sie selbst erlebt hat. In kleinen Alltagssituationen werden die zusätzlichen Probleme einer queeren Beziehung, nicht zuletzt durch den erfrischenden Soundtrack, die überraschenden Kameraperspektiven und gekonnte Schnitttechnik, derart empathisch in Szene gesetzt, dass trotz aller Widrigkeiten eine optimistische Stimmung Oberwasser behält. „15 Liebesbeweise“ ist ein Film, der Mut macht, Vorurteile abbaut und Perspektiven weitet, ohne ins Kitschige abzugleiten.
Künstlerisches Team: Alice Douard (Drehbuch, Regie), Marion Bernard (Drehbuch), Raphaël Hamburger (Soundtrack), Jacques Girault (Chef-Kameramann), Pauline Juille (Chef-Kostümbildnerin), Pierre Deschamps (Schnitt)
Mit: Ella Rumpf (Céline Steyer), Monia Chokri (Nadia Hamadi), Noémie Lvovsky (Marguerite Orgen) u. a.













