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Uberto Pasolini – „Rückkehr nach Ithaka“ – Homers Odyssee als eindrucksvoller Antikriegsfilm

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Uberto Pasolini – „Rückkehr nach Ithaka“ – Homers Odyssee als eindrucksvoller Antikriegsfilm

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Von der Klippe hinab der Blick auf die schäumende Brandung auf einen halbtoten Körper, es ist…

König Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg und einer 20-jährigen Irrfahrt auf die Insel Ithaka zu seiner Frau zurückkehrt. Mit der filmischen Umsetzung von Homers Epos, eine der einflussreichsten Dichtungen der abendländischen Kultur, gelingt Uberto Pasolini ein Meisterwerk. 

Die Liste der Verfilmungen ist lang. Uberto Pasolinis Version zielt nicht auf die übliche Abenteuerfahrt des Odysseus und göttliche Schicksalsergebenheit. Pasolini entdeckt im Mythos die menschliche Tragik. Nicht die Götter, die Menschen selbst verursachen durch ihr Handeln Krieg, Leid und Elend. 

Pasolini fokussiert auf die unspektakuläre Rückkehr des Helden in seiner Heimat als Schiffsbrüchiger zunächst auf das Elend der Inselbesucher, die von den untereinander konkurrierenden Freiern Penelopes ausgebeutet werden. Penelope selbst erscheint dazwischen immer wieder als die standhafte Königin, die ein blutrotes Totentuch webt. Erst wenn es fertig ist, will sie aus der Runde der Freier einen Gemahl wählen, aber nachts trennt sie den Stoff wieder auf. Der Sohn Telemachus, ohne Vater groß geworden, drängt zur Heirat, zumal seine Erkundigungen nicht auf die Rückkehr des Vaters schließen lassen. 

Odysseus gelangt als Bettler in den Palast. Die Kriegerfahrungen und die Irrfahrten haben ihn verändert. Er will kein Blut mehr sehen und muss doch wieder zu den Waffen greifen, um seine Familie zu retten.

Im Dunklen, im Schein der Fackeln entfaltet sich eine kammerspielartige Dramatik der Blicke, die tief hinableuchtet in die psychischen Prozesse der Protagonisten und eine Magie zwischen Licht und Schatten wie in Rembrandts Bildern entfaltet, möglich durch die exzellente Besetzung. Ralph Fiennes gelingt eine tief beeindruckende Interpretation als ausgemergelt erschöpfter Kriegsveteran Odysseus. Juliette Binoche spiegelt mit jeder Faser ihres Körpers ihr nicht endendes Leid als eine einsame Penelope. Den Sohn Telemachus wandelt Charlie Plummer vom jugendlichen Rebell in einen unerschrockenen heldischen Rächer. 

Angesichts der abgeschlachteten Freier wird Odysseus von der Vergangenheit eingeholt und auch für Penelope bricht eine Welt zusammen. Ist das der Mann, auf den sie solange gewartet hat? Gibt es keinen Frieden ohne Gemetzel? Mit derartigen Fragestellungen verwandelt Pasolini den Odysseus-Mythos in ein eindringliches Antikriegsdrama.

Künstlerisches Team: Uberto Pasolini (Drehbuch, Regie), John Collee (Drehbuch), Edward Bond (Drehbuch), Rachel Portman (Komposition), Marius Panduru (Chef-Kameramann), Dimitris Ziakas (Künstlerische Leitung), David Charap (Chef-Cutter)

Pasolinis „Rückkehr nach Ithaka“ kommt am 27. November in die deutschen Kinos und wird im Vorfeld in folgenden Kinos gezeigt in Anwesenheit von Uberto Pasolini

Dienstag, 25. November in Hamburg, Abaton, um 19:30 Uhr  

Mittwoch, 26. November in Düsseldorf, Cinema, um 19:30 Uhr  

Donnerstag, 27. November in Berlin, Cinema Paris, um 20:00 Uhr

Freitag, 28. November in München, City Kinos, um 20:00 Uhr