©Johannes Kersting, Foto: Michaela Schabel
Man blickt auf ein Bild und hebt ab…
in die Weite des Horizonts, wo das Rauschen des Alltags nicht mehr zu hören ist, Stille und Ruhe sich ausbreiten. Johannes Kersting ist durch seine Ausstellungen in Landshut schon ein Begriff für die künstlerische Umsetzung, hypermodern reduzierte Architektur und naturverbundene Sehnsüchte zu fusionieren. Beides passt wunderbar zum vorgegebenen Ausstellungstitel „Wolken“. Unter schwarzen Wolkenungetümen strahlt das schlichte, noch besonnte Giebelhaus menschliche Wärme und Geborgenheit aus.
In seiner neuen Serie „Clouds“ fokussiert Kersting ganz auf die Wolken. Er bevorzugt wuchtige Cumuluswolken, unten dunkel, oben von Licht durchsonnt, immer ambivalent zwischen noch gegenwärtiger Ruhe und möglichem Sturm. „Big Cloud III“ schwebt majestätisch über eine große Ebene, mit dreieckiger Schubkraft wie ein Torpedo und doch ganz oben lichtdurchflutet mit deutlich erkennbaren, milden Gesichtszügen, die der dunklen Unterseite humorvoll den Schrecken nehmen. Im kleinen Postkartenformat porträtiert Kersting Wolken als inspirierende Phantasiegebilde oder wie in „Flying Car I“, ein rotes Auto mitten unter den Wolken, als fröhliches Hirngespinst. Wolkenschiffe über weiten, leicht bewegten Wasserflächen, Cirruswolken über Segelbooten auf frischem Wellengang signalisieren, dass jeden Moment die Stimmung umschlagen kann.
Ganz anders Peggy Berger. Sie abstrahiert die Wolken in transparente, Farbflächen, die sich mitunter durch raffinierte Lichteffekte in wuchtiger Dynamik verdichten und apokalyptisches Chaos assoziieren lassen oder durch atmosphärische Erhellungen in ihren architektonisch-landschaftlichen Szenarien das „Time out“ unterstreichen. Menschenleer verfällt, was Menschen geschaffen haben. Blaue Farbe rinnt über Gebäudestrukturen, als begänne der Weltuntergang. Im zweiten Ausstellungsraum zeigt Berger über andere Thematiken wie „Zone“ oder „Hirte“ die schillernde Farbkraft ihrer Kompositionen, aber auch ihr figurativ narratives Können.
Im dritten Ausstellungsraum entwickelt Anke Plath die „Wolken“-Thematik farbsymbolisch durch monochrome Farbflächen in Schwarz und Rot weiter.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 10. November in der Galerie Kunstwerk, Mi, Fr, Sa von 15 – 18 Uhr oder nach telefonischer Rücksprache 0172 9398268.













