©Martin Schöller

Clinton mit Auguste Rodins Skulptur „Der Denker“ im Hintergrund, J.F. Kennedy mit Jackie und Kind, Obama  mit stechendem Blick. Die 60. Präsidentschaftswahl in den USA nimmt die Berliner Galerie Camera Work zum Anlass über 40 weltbekannte, aber auch selten gezeigte Fotografien der markanten US-Präsidenten aus dem 20. und 21. Jahrhundert zu zeigen. Die fotografische Inszenierung spielt anders als in Europa in den USA eine sehr wichtige Rolle. John F. Kennedy war der erste Präsident, der die mediale Inszenierung sehr erfolgreich nutzte und …

die Stelle eines Chief Official White House Photographers etablierte. Die Art der Inszenierung zwischen heroischem Pioniergeist, Freiheitsverkünder und liebevollem Familienvater wirkt bis in die Gegenwart. Nicht zuletzt durch Kennedys Verbundenheit mit Berlin widmet ihm die Ausstellung eine ganze Etage, darunter Großraumaufnahmen von Kennedys Staatsbesuch 1963 vor dem Roten Rathaus in Schöneberg mit der legendären Rede. „Ich bin ein Berliner.“

Die Zusammenarbeit mit renommierten Fotografen hat seit Kennedy Tradition. Jousuf Karsh, Nadav Kander, Albert Watson wissen präsidiale Autorität mit den Symbolen der Macht geschickt zu verbinden. Patrick Demarchelier und Martin Schöller steigern die Aura indirekt, indem sie das Umfeld miteinbeziehen oder eine eindringlich Blickachse mit dem Betrachter ermöglichen.

©Jaques Lowe

Der Schwerpunkt der Ausstellung bilden die Arbeiten von Pete Souza, Cheffotograf des Weißen Hauses unter Obama. Das Foto, auf dem Obama einem kleinen Jungen erlaubt in seine Haare zu fassen, ging um die Welt. Harris umgeben von Mitarbeitern strahlend in der Bildmitte die Hand Obamas fassend, der seitlich steht, fokussiert auf das Team und kollektive Führung. Von Souza stammt auch das ikonische Foto von Angela Merkel und Obama beim G7 Gipfel 2015. 

Eine interessante Ausstellung, die in der Galerie Camera Work, noch bis 5. Oktober zu sehen ist.