"Kultur macht glücklich"


Halle – „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ – gesellschaftskritische Bilder von Sandra del Pilar in der Moritzburg

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Halle – „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ – gesellschaftskritische Bilder von Sandra del Pilar in der Moritzburg

©Sandra del Pilar, Foto: Foto: Carlo Sintermann

Mit der Ausstellung „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ bezieht Sandra del Pilar Brechts Zitat auf ihre sehr kritische Weltsicht, was sie mit Arbeiten aus 20 Werkjahren sehr eindrucksvoll belegt. Der Schlüssel zu ihren Bildern ist die Transparenz, möglich durch ihre komplexe Malweise mit Öl und Acryl auf Leinen und synthetischem Stoff.  Sie visualisiert reale Situationen, in denen figurative Motive zuweilen verschoben übereinander geschichtet halluzinativ persönliche und gesellschaftliche Ebenen zum Ausdruck bringen. Daraus ergeben sich neue Blickwinkel auf gesellschaftspolitische Situationen und kunsthistorische Fragestellungen.

Oft von aktuellen Ereignissen ausgehend fokussiert Sandra del Pilar in ihren Arbeiten genau auf die provokanten Problemfelder der Macht und Gewalt in unserer Zeit, den Tod von Osama bin Laden zum Beispiel oder die Frauenmorde von Ciudad Juárez,  die Folter in Abu Ghraib und Guantánamo. Gleichzeitig hinterfragen die Bilder durch ihre Unschärfe die Macht der Deutungshoheit und was Malerei gesellschaftlich heute überhaupt  noch bewegen kann. Die künstlerische Handschrift Sandra del Pilar prägt sich ein und bewegt.

Ausstellung Sandra del Pilar in der Moritzburg präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Sandra del Pilar, Foto: Foto: Carlo Sintermann

Sandra del Pilar (*1973) studierte in Mexiko-City, promovierte in Kunstgeschichte in Düsseldorf und in Bildender Kunst in Mexiko-City. Ihre Arbeiten sind international in Galerien, auf Biennalen und Kunstmessen präsent. Ihre Texte und Essays erscheinen in internationalen Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und Katalogen. Sandra del Pilar lebt und arbeitet in Deutschland und Mexiko.

Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen mit einer Reihe von Essays, die sich auf Sandra del Pilars Malerei  und das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft in Zeiten der Krise aus ganz verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen, herausgegeben von Christian Philipsen, Thomas Bauer-Friedrich und Manja Wilkens.

Die Ausstellung „Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten“ ist in der Moritzburg vom 21.07.24 – 13.10.24 zu sehen. https://www.kunstmuseum-moritzburg.de/