©Wenzel Schürmann, Michaela Schabel

Wenzel Schürmanns Fotografien, the best of aus seinem umfangreichen Fotoarchiv, das er in über 20 Jahren aufgebaut hat, leben von der Spannung atmosphärischer Unschärfe, Spiegelungen und dem umso klareren Blick auf die Gesichter,  völlig  im Bann der Forschungen. Trotz der imposanten technischen Anlagen stehen die Menschen während ihrer Arbeit im Mittelpunkt. Sie staunen über das Gesehene, was sich nur den Forschenden erschließt, für den Betrachter dagegen ein Geheimnis bleibt. Stickstoffdampf wirkt metaphorisch wie der Blick durch Nebel in die Erkenntnis. Ein Wissenschaftler mit Schraubenschlüssel an einer der weltweit größten technischen Anlage wirkt  fast archaisch und gleichzeitig dominant, weiß er doch richtig mitder  Technik umzugehen. Eine Gruppe von Wissenschaftlern umgeben von technischer Gigantonomie lässt menschlichen Pulsschlag spüren.

©Wenzel Schürmann

Gleichzeitig ergeben sich über die Jahre hinweg historische Dokumentationen in der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II)  in der Nachfolge von FRM I, dem „Atom-Ei“, wie es im Garchinger Umfeld tituliert wird. Es ist die größte Neutronenquelle in Deutschland und eine der wenigen in ganz Europa. Die Instrumente sind einzigartig, sehr speziell und in ständiger Transformation. Die Forschungsschwerpunkte zielen auf eine nachhaltige Energieversorgung, Materialien für die zukünftige Informationstechnologie, angewandte Material- und Grundlagenforschung, aus der wiederum die Anwendungen von morgen entstehen. Diese Ausstellung im politischen Kontext der aktuellen Energiediskussion zu zeigen ist ein klares Statement.