©Michaela Schabel
Laut einer Umweltbewusstseinsstudie des Deutschen Umweltbundesamtes 2020 ist der Klimaschutz für 65 Prozent der Deutschen ein wichtiges Thema. Verbraucher sind sich des Verkehrsproblems durchaus bewusst, zumal Dreiviertel aller CO2-Emissionen im Tourismus auf den Verkehr entfallen, 40 Prozent auf den Flugverkehr, 32 Prozent auf die Autonutzung, nur 3 Prozent auf Bahn- und Busreisen.
Doch die Reiselust wird in Deutschland durch den Klimawandel kaum gebremst. Mediterrane Urlaubsstimmung ist allzu verführerisch.
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Nur eine Minderheit, 6 Prozent, der befragten Deutschen, verzichtet aus Nachhaltigkeitsgründen auf das Reisen. Was sich ändert, sind die Planungen für Reisen. Das Wie wird sich erst in der Zukunft zeigen. Allgemeingültige Aussagen über Pauschalreisen, All-inclusive-Hotels oder „Billigreisen“ lassen sich vorerst noch nicht treffen.
Zwar wollen 48 % der deutschen Reisenden Müll im Urlaub vermeiden, 40 % mit Ressourcen wie Energie und Wasser sparsamer umgehen, 39 % eine faire Bezahlung des Personals am Urlaubsort, aber für die reale Umsetzung gibt es keine Zahlen.
Allerdings muss sich der Verbraucher künftig weniger zwischen preiswert und nachhaltig entscheiden, denn auch Billiganbieter beginnen umweltverantwortlicher zu organisieren. Rika Jean-François, CSR Beauftrage bei der ITB Berlin erklärt: „Jeder Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zählt. So kann durchaus auch eine All-inclusive-Anlage verantwortlich und nachhaltig geführt werden, wenn sie beispielsweise ein gescheites Müll- und Wassermanagement vorweist, nachhaltige Energie und lokal produzierte Lebensmittel nutzt und auch die Angestellten aus der Region kommen.“ Eine unabhängige Zertifizierung spielt dabei eine große Rolle, um Greenwashing zu bekämpfen.“
Verbraucher wie Anbieter müssen ihr Verhalten ändern. Der Lifestyle beginnt sich zu ändern. Shopping mit dem Flieger ist auf jeden Fall nicht mehr trendy, eher peinlich.
Die ITB 2022 blickte trotz digitaler Konzepte infolge der Pandemie mit 60700 Kongress-Teilnehmenden aus 125 Ländern auf ein erfolgreiches Messeereignis. Der Digital Business Day bot 2.500 Teilnehmern aus 96 Ländern an einem Tag die Möglichkeit für digitalen Austausch und Business von jedem Ort der Welt aus. Es wurden 20000 Geschäftsbeziehungen angebahnt.
Vor der Pandemie stellten auf der ITB Berlin 2019 rund 10.000 Aussteller aus 181 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen rund 160.000 Besuchern, darunter 113.500 Fachbesuchern, vor.