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Berlin „David Hockney – Landschaften im Dialog“ in der Gemäldegalerie

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Berlin „David Hockney – Landschaften im Dialog“ in der Gemäldegalerie

Berlin „David Hockney – Landschaften im Dialog“ in der Gemäldegalerie

Der britische Künstler David Hockney wurde bereits in jungen Jahren durch seine homophilen Swimmingpool-Bilder zur Ikone der homosexuellen Szene. Jetzt zeigt die Gemäldegalerie in Berlin statt nackter Männer leuchtende Bäume aus David Hockneys Alterswerk. 

Das Studium der britischen Heimat und die atmosphärische Wirkung teilt er mit den großen Künstlern des 17. Jahrhunderts, mit Jacob van Ruisdael oder Rembrandt van Rijn, wobei wunderbare, selten gesehene Radierungen Rembrandts faszinierende Fähigkeit von Hell- und Dunkelkontrasten zeigen. 

Ausstellung "David Hockney-Landschaften im Dialog" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Landschaft mit den drei Bäumen“, Rembrandt van Rijn, Radierung 1643©Gemäldegalerie der Berliner Museen, Michaela Schabel

Bei Vincent van Gogh fand David Hockney die Kunst mit wenigen Strichen großflächige Landschaften zu strukturieren und das Charakteristische herauszufinden und sie sehr lebendig zu malen, was besonders durch den Vergleich von Vincent van Goghs Zeichnung deutlich wird, die wegen seines Gemäldes „Landschaft mit blauen Wagen“ bislang kaum beachtet wurde. Die genaue vegetative Beobachtung und ihre jahreszeitlichen Veränderungen konnte David Hockney in den Bildern John Constables sehen.

Aus all diesen Eindrücken und Vorbildern entwickelte David Hockney eine einzigartige künstlerische Handschrift. Den Landschaften angemessen sind die gigantischen Formate, mit leuchtenden Farben, filigran gemalten oder intensiven Farbflächen strahlende Bäume, Wiesen und Hügel in einer Kombination aus pointillistischer Leichtigkeit und expressiver Sättigung in derselben Konzeption.

Ausstellung "David Hockney-Landschaften im Dialog" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

„Vier Jahreszeiten“, David Hockney©Gemäldegalerie der Berliner Museen, Michaela Schabel

Drei Bäume in der Ebene vor freiem Feld und hügeliger Landschaft im Hintergrund erheben die Natur zum Triptychon der Kunst. Egal welche der vier Jahreszeiten, jede strahlt eine wohlig angenehme Atmosphäre aus, ohne dass die Symmetrie der Feldfurchen auf industrielle Agronomie anspielt. Die stimmungsaufhellende Wirkung der Natur will David Hockney zeigen. Wie ein Bilderbuch entfalten „Die Vier Jahreszeiten“ den Kreislauf der Natur, in der der Mensch Spuren hinterlassen hat, die nicht zu schädigen scheinen. Wie in der traditionellen Malerei der alten Meister wird Kunst zur rein atmosphärischen Anmutung. Und gerade unter den alten Meistern sind außergewöhnliche Motive und Stilvielfalt zu bewundern. 

Die Ausstellung „David Hockney – Landschaften im Dialog“ in der Gemäldegalerie“ ist in der Gemäldeausstellung des Kunstforums noch bis 10. Juli zu sehen.