Konrad Krukowski, Astrid Großgasteiger und Dr. Thomas Pröckl©Michaela Schabel
Gegen die Konkurrenz von 54 Mitbewerbern wusste sich Astrid Großgaststeiger bei der Bewerbung um die Intendanz beim Landestheater Niederbayern zu behaupten. Nur sieben Bewerber wurden eingeladen.
Das Votum fiel einstimmig auf Großgaststeiger. Sie überzeugte durch…
ihre energetisch Persönlichkeit, ihre langjährige Führungskompetenz und ihr Konzept. Großgaststeiger kann begeistern. Seit 2016 ist sie die künstlerische Leiterin des „Jungen Theaters im Werftpark“ in Kiel. Seit 2022 ist sie Sprecherin des AK Nord der ASSITEJ (Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche) in Deutschland.
Ab der Spielsaison 2026/27 übernimmt sie die Intendanz im Landestheater Niederbayern. Es ist eine Rückkehr in die Heimat. Großgaststeiger wurde 1980 in Stuttgart geborgen und verbrachte einen großen Teil ihrer Jugend in Moosburg an der Isar. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Ethnologie und Pädagogik in München und Sydney war sie Schauspielreferentin und Hausregisseurin am Salzburger Landestheater, bevor sie 2013 dort die Leitung der Sparte „Junges Land“ übernahm und bis 2016 innehatte. In Ihrer Salzburger Zeit gründete und leitete sie die „Bürgerbühne Salzburg“ und konzipierte und realisierte sie das Festival „Fremde Heimat“.
Großgaststeiger freut sich auf ihren Neustart in Landshut, wo trotz der räumlichen Situation in beiden Sparten eine große Spielleidenschaft vorhanden ist. Die Arbeit mit dem Ensemble und den Mitarbeitern ist ihr sehr wichtig. Theater ist für sie ein „lebendiger Organismus“, der sich ständig weiterentwickelt, auf jeden Fall in Richtung Stadtgesellschaft und mit stärkeren Fokus auf Theater für Kinder und Jugendliche. Mit starken und unterschiedlichen Regiehandschriften will sie das Publikum in Landshut, Passau und Straubing begeistern. Dabei wird die Theatervermittlung über spezielle Programme für Kindergärten und Schulen, partitative Konzepte, Einführungs- und Nachgespräche immer wichtiger.
„Theater ist unerlässlich“, so Großgaststeiger, weil es viele Dinge wie Streit und Konflikte exemplarisch fühl- und erlebbar macht, wodurch Menschen provoziert werden, sich damit auseinandersetzen und sich selbst weiterzuentwickeln.
Die Problematik der Räumlichkeit ist inzwischen keine so große Besonderheit mehr. Es gibt schon viele Ensembles mit ähnlichen Situationen. Man muss weiterhin nach Lösungen suchen und auch die Erfahrungen anderer Häuser nutzen. „Ein Neubeginn setzt immer neue Energien frei.“