©Gluck-Festspiele, Khrystyna-Jalowa
Das Programm der „Gluck-Festspiele“ ist überaus verlockend, zeigt Gluck aus unterschiedlichsten Perspektiven, präsentiert von ausgesprochenen Gluck-Spezialisten und neuen Talenten, Top-Stars von morgen, entdeckt von Michael Hofstetter.
Durch seine wunderbare Sopranstimme und ungewöhnlich charmante Bühnenpräsenz ist Samuel Mariño ein faszinierende Bühnenpersönlichkeit. Er gestaltet mit Arien von Händel und Gluck das historische „Gipfeltreffen“ in London nach, das auch Grundlage seiner CD „Care Pupille“ ist.
©Gluck-Festspiele, Khrystyna-Jalowa
Sehr gespannt darf man auf den slowenischen Tenor Aco Biscevic sein, eine absolute Neuentdeckung. „Er singt ein Fach, das es eigentlich gar nicht mehr gibt,“ so Intendant Michael Hofstetter. Er ist kein Countertenor, sondern ein extrem hoch singender leichter Tenor, der sich in den Spitzentönen, wo es bei vielen Sängern anstrengend wird, bestens wohl fühlt.
Aco Biscevic übernimmt in „Alceste“ die Partie Evandro, Admetos Vertrauten, und den wiederum interpretiert der südafrikanische Tenor Khanyiso Gwenxane, der sich bereits in der Opernwelt durch eine Reihe bedeutsamer Rollen einen Namen gemacht hat. Unter der musikalischen Leitung ist eine grandiose „Alceste“-Aufführung in Fürth zu erwarten.
Für die diesjährigen Gluck-Festspiele wird eigens Pina Bauschs legendäre Choreografie „Orpheus und Eurydike“ von 1975 neu einstudiert. Noch ganz in der tänzerischen Tradition erarbeitete Pina Bausch diese Choreografie ganz genau an der Musik entlang. Da die Bewegungsabläufe von Pinas Arbeiten nicht notiert wurden, geben TänzerInnen der Uraufführung die Inszenierung sozusagen wie eine „Flamme“ an die nachfolgende Generation weiter.
Und warum ist inmitten dieses hochrangigen Musikprogramms eine Musikkabarettistin zu Gast? Lizzy Aumeier fühlt sich fast als Enkelin Glucks. Ihre Großmutter lebte im selben Ort wie der Komponist und erzählte ihr begeistert und viel von ihm. In ihrem musikalischen Kabarett „Mein Nachbar Willy“, Lizzy Aumeier, wird sie humorvoll aus Glucks Nähkästchen plaudern und gleichzeitig ein Sittengemälde der Oberpfalz im 18. Jahrhundert präsentieren, eine Hommage der ganz anderen Art.
Akademie für Alte Musik Berlin, ein Liederabend mit Julian Prégardien, Kammermusik präsentiert von den Solisten des Händelfestspielorchesters Halle, „Ballads Within A Dream“ mit Hille Perl & Friends, Glucks „Le cinesi“, eine einaktige „actione teatrale“ der frühen Jahre präsentiert von der Hochschule für Musik Nürnberg zeigen die Vielseitigkeit des Programms.
Das genaue Programm ist bereits unter www.gluck-festspiele.de einzusehen.