©Mariella Weiss
Shakespeares Bühnenstücke erlebten im Verlauf ihrer Rezeptionsgeschichte immer wieder eine Renaissance. Im 19. Jahrhundert wurde Shakespeare in Frankreich en vogue. Davon inspiriert entstand aus der Feder des Erfolgsduos Charles Gounod (Komposition) und Jules Barbier (Libretto) die lyrische Oper „Roméo et Juliette“, deren Premiere im Rahmen der Pariser Weltausstellung 1867 gefeiert wurde.
Die tragische Geschichte der beiden Liebenden aus verfeindeten Elternhäusern bewegt bis heute. Mehrfach wurde „Romeo und Julia“ vertont, aber Gounod präsentiert die Liebestragödie am emotionalsten mit farbenreichen Arien, intimen Duetten, eindringlichen Chören und einer großartigen Abschiedsszene, die es so bei Shakespeare nicht gibt.
„Roméo et Juliette“ passt bestens ins Programm des Immling Festivals, das seit 1997 immer wieder durch spannende und atmosphärische Operninszenierungen überrascht. Längst hat sich der ehemalige Reitstall in ein professionelles Opernhaus mit raffinierter Licht- und Videotechnik verwandelt. Unter der musikalischen Leitung von Cornelia von Kerssenbrock und der Regie von Michael Sturm können sich die BesucherInnen auf eine emotional bewegende Inszenierung freuen. „Wenn sich die Seele eines Stückes, seine Wahrhaftigkeit, auf das Publikum überträgt, empfinde ich pures Glück“, bekennt Michael Sturm. Weitere Informationen unter https://www.immling.de