"Kultur macht glücklich"


München – Die neue Isarphilharmonie 

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München – Die neue Isarphilharmonie 

©Andrea Plücke

„Gasteig HP8“ steht auf der schlichten Fassade, sozusagen als Ersatzquartier für den Gasteig, der voraussichtlich bis 2027 grundsaniert wird. HP8 ist das Kürzel für die Adresse in der Hans-Preißinger-Straße 8, ein urbanes Mischgebiet mit Handwerksbetrieben, das jetzt durch ein Kulturzentrum aufgepeppt wird. Als „Isarphilharmonie“ wirkt das schlichte Konzerthaus schon jetzt kultverdächtig. 

Die Lage an der Isar ist sicher ein ganz großer Imagefaktor. In Grau-bist Anthrazit-Tönen entspricht die Optik – leider – dem trendigen düster kalten architektonischen Mainstream.

"Isarphilharmonie" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

© HGEsch / gmp Architekten

Aber darauf kommt es ja nicht an, sondern auf die Akustik. Die ist hervorragend nach Meinung der Experten. „Der Saal hier klingt sehr warm und voll“, konstatiert der Chef des Gasteig-Kulturzentrums, Max Wagner.

Das liegt am Bau als Rechteck, das fast ein Viereck ist, wodurch die Zuschauer nicht wie im Gasteig teilweise bis 66 Meter von der Bühne entfernt sitzen, sondern nur maximal 33 Meter und der Klang auf allen Plätzen sehr ausgewogen zu hören ist. 

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© Benedikt Feiten / Gasteig München GmbH

Außerdem ist die Orchesteraufstellung wie in einem Amphitheater. Die Musiker können sich nicht nur besser hören, sondern auch sehen, wodurch eine ganz andere, viel intimere Atmosphäre entsteht. 

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©Tobias Hase

Wie exzellent der Saal klingt, bewies das Eröffnungskonzert. Chefdirigent Valery Gergiev hatte ein kluges Programm ausgewählt, um die exorbitante Klangtransparenz der Isarphilharmonie zu Ohren zu bringen. Über Thierry Escaichs neues Werk „Araisng Dances“, das Valery Gergiev gewidmet ist, Beethoven, Ravel, Enri Dutilleux und einem Auftragswerk von Rodion Schtschedrin wurde von wuchtigen Schlagwerken bis Pianissimi-Passagen das gesamte instrumentale Tonspektrum ausgelotet. 

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© HGEsch / gmp Architekten

Nach dieser Anfangseuphorie beginnen Spekulationen über längerfristige Perspektiven. Man darf gespannt sein, wie sich die Isarphilharmonie zwischen saniertem Gasteig und dem neuen Konzerthausprojekt der Staatsregierung in der Zukunft positionieren und sich das kulturelle Leben in der Isarphilharmonie und im Umfeld entwickeln wird.

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©gmp Architekten