"Kultur macht glücklich"


Deutscher Musikautorenpreis 2020 – Bettina Wegner für ihr Lebenswerk

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Deutscher Musikautorenpreis 2020 – Bettina Wegner für ihr Lebenswerk

©Kai Glawe

Bettina Wegner wurde 1947 in Berlin geboren. Nach Gründung der DDR siedelt ihre Familie aus Überzeugung nach Ost-Berlin über, wo Wegner 1966 ein Studium an der Schauspielschule Berlin begann. Wegen der Verbreitung kritischer Flugblätter wurde sie 1968 jedoch exmatrikuliert und wegen „staatsfeindlicher Hetze“ verhaftet. Die Erfahrungen der Zensur und der Ausgrenzung prägten fortan ihre Haltung und vor allem ihre Lieder. 1971/72 absolvierte Wegner eine Ausbildung zur Sängerin am „Zentralen Studio für Unterhaltungskunst“. Aufgrund ihrer Beteiligung an mehreren Protestschreiben (u. a. gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976) wurden ihre Auftrittsmöglichkeiten in der DDR aber immer weiter beschnitten, bis hin zum Berufsverbot. 1983 wurde die Sängerin vor die Wahl gestellt: Ausbürgerung oder Gefängnis. Daraufhin zog sie nach West-Berlin. Den Verlust der Heimat und der kommunistischen Ideale verarbeitete sie in ihren Liedern. Als Liedermacherin trat sie unter anderem gemeinsam mit Joan Baez, Konstantin Wecker und Angelo Branduardi auf. Nach über 30 Jahren Tourneen und Plattenveröffentlichungen verabschiedete sich Bettina Wegner 2007 mit einer Abschiedstournee von ihrem Publikum. Anlass dafür waren u.a. gesundheitliche Gründe. Ihre Stimme ist ungebrochen stark, und es gibt nach dem Ende aller Tourneen immer mal wieder eine Gelegenheit, sie singen zu hören.

„Wenn ich Menschenunwürdiges sah, erlebte oder erfuhr, dann war das für mich immer ein Grund, dass ich schreiben musste. Ich habe ja nur die eine Geschichte“, resümiert Bettina Wegner ihren Schaffensdrang. „Ob ich andere Lieder geschrieben hätte, wenn ich eine andere Geschichte hätte? Sicher. Aber dann wäre ich ja auch jemand anderes. Was ich zu sagen hatte, habe ich gesagt.“ Diese Stärke zeichnen Bettina Wegner und ihre Texte aus. Seit jeher machte sie die ernsten Themen zu ihren Liedern. Ausdrucksstark und kraftvoll arbeitet sie ihre eigene Geschichte und die Schicksale des Alltags in der DDR in ihren Werken auf.