©Guillermo Garza, Desvia
Ein Flieger über dem Amazonas mit Werbebanner verkündet „Eine bessere Zukunft für alle.“ Die Jungen sollen Brasilien effektiver machen, statt von der Pflege der Alten beansprucht zu sein. Durch die Vorlage des Ausweises werden alte Menschen überwacht, vom…
vergitterten Alten-Abschlepper abgeholt und in einer entfernten Senioren-Kolonie kaserniert. Theresa, 77 Jahre alt, fühlt sich fit, will noch arbeiten ein selbst bestimmtes Leben führen. Aber man nimmt ihr den Job weg. Über ständige Ausweiskontrollen wird sie überwacht, aber sie weiß die staatlichen Kontrollen geschickt auszutricksen.
Ausgesprochen originell durchbricht Drehbuchautor und Regisseur Gabriel Maskaros Amazonas-Klischees, zeigt ganz unterschiedliche Charaktere, die Multikulturalität der Menschen. Er parodiert die sozialstaatlichen Parolen und stellt Lebensfreude, Mut und Spontaneität der Menschen in den Mittelpunkt seines Films. Er überrascht mit originären Szenen, fokussiert auf eine industrielle Alligatoren-Metzgerei, auf die blaue Schnecke, deren Sekret in die Augen getröpfelt, halluzinogene Zukunftsvisionen auslöst. Bei Fischkämpfen können Menschen ein Vermögen gewinnen oder alles verlieren. Dazwischen schwenkt der Blick auf die atmosphärischen Stimmungen am Amazonas und die Pfahlhäuser mit ihren Gärten entlang des Ufers.
„Der blaue Weg“ ist gegen den Trend jugendlicher Schönheit eine Hommage an das ungeschminkte Alter und die Fähigkeit das Leben in selbst bestimmter Verantwortung durchaus beglückend mit neue Möglichkeiten zu erleben.
Künstlerisches Team: Gabriel Mascaro (Drehbuch, Regie)
Mit: Denise Weinberg, Miriam Socarrás, Rodrigo Santoro, Adanilo Reis da Costa