©Michaela Schabel
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“. Mit diesem Goethezitat bewirbt die Grüne Woche ihr lukullisches Angebot, das traditionell nach Bundesländern getrennt, den Besuchern eine Orientierung im Überblick bietet. Zwölf…
Bundesländer präsentieren traditionelles Essen und innovative Nahrungsmittel kombiniert mit kulturellem Ambiente. Einen Tag in Bayern oder an der Ostsee verbringen? Auch beides ist möglich während der Grünen Woche. Am umtriebigsten geht es wie jedes Jahr in der großen Bayernhalle zu. Mit Volksmusik, Volkstanz und Trachtengruppen, mit jeder Menge Bier und bayerischen Schmankerln herrscht Wiesenstimmung. Es ist rappelvoll. Jeder Sitzplatz ist belegt. Gekonnt wird unter dem Motto „Servus Bayern“ gleichzeitig für Urlaub in der Region geworben.
Mecklenburg-Vorpommern fokussiert dieses Jahr auf die Küstenregion. Zum herben Bier passen am besten Fischbrötchen. 74 Aussteller zeigen regionale Spezialitäten wie Speckmarmelade, Baumkuchen und Weine vom Schloss Rattey, einem der nördlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Die Inselmühle Usedom bietet Öle, Säfte und den Tutower Senf an, ein ehemaliger DDR-Klassiker, hergestellt nach einem 160 Jahre alten Rezept.
Dazwischen kann man die Köstlichkeiten in zehn weiteren Bundesländern entdecken. Dünn gesät sind allerdings die Neuerungen. Ein positive Zeichen setzt Nordrhein-Westfalen mit zuckerfreien Durstlöschern nicht nur für Kinder und Snack-Kuchen ohne Industriezucker. Betriebe.
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Aber angesichts zwei von der Zuckerlobby großen Werbescreens vor dem Eingang Süd wird einmal mehr deutlich wie gesundes Essen seitens der Nahrungsmittelindustrie torpediert wird. Hier könnten überaus werbewirksam vom Messemanagement innovative Weichen für das gesellschaftliche Wohl gelegt werden. Nur eine Biohalle zeigt den Stellenwert guter Ernährung. Dabei gäbe es gerade hier Feines zu entdecken wie das Schokoladenhaus Rausch, das eigene Bio-Kakaoplantagen in Lateinamerika betreibt, mit Bitterschokolade mit 93 % Kakaoanteil Pionierarbeit leistet und mit dem Brandenburger Tor aus Schokolade zu einem der beliebtesten Fotomotive avanciert.