„Den Kreativen, Träumenden, stets an eine bessere Welt Glaubenden“ widmet Gloria Blau ihren Gedichtband. Bekannt ist sie…
©Gloria Blau
als Sängerin und Musikerin, aber wenige Dinge hat sie so konsequent realisiert wie das Schreiben. Mit ihren Gedichten will sie „Trost, Freude, Verständnis“ schenken, indem sie Zwiesprache mit ihren Gefühlen führt und kritisch auf das Weltgeschehen blickt. Dabei zeigt sie sich als positiv denkender Mensch, der nicht nur Traurigkeiten aushalten kann, sondern auch den Zauber vom Fehlen des anderen nach drei Sommern erkennt und „worum es wirklich geht.“ Sie findet sehr einfache, schöne Bilder und prägnante Formulierungen, die jeder nachempfinden kann. Glück und Traurigkeit sind für Blau nur „Wolken“ und Wolken ziehen vorbei. Freimütig bekennt sie, je schneller sie im Leben rannte, „desto mehr hat der Sturz geschmerzt“ und erkennt „Die Welt ist zu schnell / und ich halte nicht mit“.
Gegenüber „Mama Erde“ fühlt sie sich als Versagerin, weitet die Verantwortung auf Staat und Gesellschaft und wird feministisch. „Es gibt keinen Platz zu heilen – im Patriarchat“. Sie ist wütend auf die unendliche Geschichte sich und die Welt zu zerstören. „Hat denn keiner gelernt / keine Mauern mehr zu bauen?“
„Zum Geburtstag“ wünscht sie sich bescheiden „Ein Jahr mit mehr guten als schlechten Tagen / Ein Jahr lang nur / Endlich mal meine Ruhe haben.“ Und mit „Lavendel“, dem ersten Song auf der EP „Wenn es dunkel bleibt“ endet der schmale Gedichtband mit der Kartharsis durch den Tod. „Wenn du einmal gelernt hast, was Schmerz wirklich ist, ändert sich dein Blick / ändert sich deine Definition von Glück.“
Im Grunde weiß man das alles, aber es lohnt immer wieder darüber nachzudenken. „Besser konnte es nicht werden“ ist ein kleiner Denkanstoß für zwischendurch.
Gloria Blau ist in einem kleinen Dorf nahe Karlsruhe aufgewachsen, absolvierte ein FSJ-Kultur und eine Musikausbildung in „Jazz-Rock-Pop Bandleitung“ an der Universität der Künste Berlin. Nach umfangreicher Banderfahrung begann sie 2017 mit eigenen Liedern auf die Bühne zu gehen.
Gloria Blau „Besser konnte es nicht werden“, story.one, 2024