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Berlin – „Daido Moriyama. Retrospective“ im C/O Berlin 

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©Daido Moriyama-Photo-Foundation

Daido Moriyama (*1938 in Osaka) interessiert der Alltag. In ganz gewöhnlichen Straßenszenen, in den Massenmedien und in der Werbung entdeckt er eine ungewöhnliche Theatralik, durch deren pointierte Darstellung er durch seine Schwarz-Weiß-Fotografien die Sehgewohnheiten auf Konsumverhalten und Verwestlichung des japanischen Lebensstils veränderte. Mit seiner Kamera entwickelte er eine unverkennbare Bildsprache, mit der er seine direkte Umgebung dokumentierte und gleichzeitig eine künstlerische Gesellschaftsanalyse Japans nach dem Zweiten Weltkrieg schuf. 

Daido Moriyma. Retrospective präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Daido Moriyama-Photo-Foundation

Von US-amerikanischen Künstlern wie Andy Warhol und William Klein inspiriert thematisierte er darüber hinaus die Reproduzierbarkeit von Bildern, ihre Verbreitung und ihren Konsum. Daido Moriyama experimentierte mit Vergrößerungen, Fragmentierungen, Bildauflösungen und setzte sein eigenes Bildarchiv in immer neue Zusammenhänge.

Vor allem wegen seiner avantgardistischen Arbeiten gilt Daido Moriyama als einer der originellsten und einflussreichsten KünstlerInnen und StraßenfotografInnen der Gegenwart. Mit seinen unscharfen und körnigen Schwarzweißfotografien mit ungewöhnlichen Bildbeschnitten wurde er für seine Generation stilprägend. Nach einer kreativen Schaffenskrise von fast 10 Jahren begann Daido Moriyama in den 1980er Jahren das Wesen der Fotografie konzeptionell durch visuell-lyrische Reflexionen über Realität, Erinnerung und Städte weiterzuentwickeln. Viele seiner Bilder wurden zu Ikonen der Schwarz-Weiß-Fotografie. 

Da er seine Fotografien auch in zahlreichen Publikationen veröffentlichte, zeigt die Ausstellung neben 250 Bildern und raumgreifenden Bildinstallationen Dutzende bislang noch nie gezeigter Fotobücher und Magazine.

Die Ausstellung „Daido Moriyama. Retrospective“ ist im C/O Berlin, Hardenbergstraße 22- 24 bis zum 7. September zu sehen. Eine ausstellungsbegleitende Monographie erscheint im Prestel Verlag.