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Berlin – „Andy Warhol – Velvet Rage and Beauty“ in der Neuen Nationalgalerie

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Berlin – „Andy Warhol – Velvet Rage and Beauty“ in der Neuen Nationalgalerie

©Andy Warhol, Foto: Michaela Schabel

Schon als Kind wollte Andy Warhol ein Mädchen sein. Als Jugendlicher begann er seine Queerness heimlich zu leben, die bis zu seinem Tod 1987 im Alter von 58 Jahren nicht akzeptiert wurde. Das erklärt den Titel „Andy Warhol – Velvet Rage and Beauty“ als Hommage an Alan Downs Buch (2005) über die Gefühle als homosexueller Mensch in einer heterosexuell dominierten Gesellschaft aufzuwachsen und zu leben. 

Über seine Pop-Art-Bilder wurde Andy Warhol zu einem der berühmtesten und meist diskutierten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Suche nach Schönheit und Ausdruck war seine Antriebsquelle, in dieser Ausstellung geprägt von einem nackten, gut proportionierten, männlich athletischen Ideal. 

Schon in den frühen Zeichnungen zeigt Andy Warhol Talent, sein Interesse für expressiven Ausdruck körperlicher Schönheit. Den Screen-Tests und Filmen der 1960er Jahre folgen in den 1970er Jahren die Torso-Gemälde und ein Jahrzehnt später die Arbeiten in Zusammenarbeit mit Jean-Michel Basquiat. In immer neuen Varianten erforschte Andy Warhol die körperliche Schönheit im freundschaftlichen Umfeld und an sich selbst, indem er sich beispielsweise mittels Perücke, Augen-Make-up und rotem Mund in ganz verschiedene Frauentypen verwandelte.

"Andy Warhol - Velvet Rage and Beauty" in der Neuen Nationalgalerie Berlin präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Andy Warhol, Foto: Michaela Schabel

In „Sex Parts“ (1978) fokussiert er in Nahaufnahmen männliche Sexualorgane und sexuelle Interaktionen. Als unmoralisch, pervers und pornografisch eingestuft scheuten sich Galeristen und Museumskuratoren diese Arbeiten auszustellen. Dadurch bot sich für die Neue Nationalgalerie die Gelegenheit einer Ausstellung mit Alleinstellungsmerkmal. 

Zu sehen ist „Andy Warhol – Velvet Rage and Beauty“ in der Neuen Nationalgalerie noch bis 10. Oktober.