©Krafft Angerer
„Paradies“ ist eine verdichtete, performative Version von Thomas Köcks „Klimatrilogie“. Akustisch rast ein fiktiver ITC durch Europa. Seine Stationen haben einen gemeinsamen Nenner, die Flucht der Einheimischen vor den ausländischen Investoren. Es entwickelt sich ein Kaleidoskop vom Elend chinesischer Textilarbeiter im italienischen Prato über eine Kriegsreporterin, eingeschlossen in einem Luxushotel, den Kautschukboom im Amazonas bis zu einer selbstoptimierten Tänzerin.
In „Voices of Europe“ geben Kulturinstitutionen, Künstlerinnen und Künstler Einblick in ihre zukunftsweisende Arbeiten. Sie begreifen die Unterbrechung hochtouriger oder routinierter Abläufe als neue Chance. Dabei zeigt sich die Bedeutung der Kunst in der nächsten Generation.
Es folgen eine Reihe hoch interessanter Theaterinszenierungen aus ganz Europa, darunter anlässlich des 200sten Geburtstags von Fjodor M. Dostojewski eine schwedische und russische Version seines Romans „Der Idiot“ oder Pirandellos Komödie „So ist es“ als grotesker Thriller. Ibsens „Volksfeind For Future“ verwandelt Volker Lösch in ein aktuelles Zeitdokument über Umweltschutz, Macht und Moral, Ibsens „Puppenheim“ unter der Regie von Kriszta Székely als Projektionsfläche, wie Orban in Ungarn die Emanzipationsbewegung wieder zurückschraubt.
Das gesamte Programm der Lessingtage mit ausführlichen Beschreibungen ist auf der Webseite des Hamburger Thalia Theaters zu finden. Die Theaterinszenierungen sind On-Demand zu buchen. „Voices of Europe“ wird gebührenfrei ausgestrahlt.