©Michaela Schabel
Insbesondere die Künstlerinnen der ersten Generation vor und während des Zweiten Weltkriegs waren sehr starke Persönlichkeiten, die gegen die Rollenerwartungen der Frau den künstlerischen Weg wagten. Einige, wie die Malerin Amaranth Obrisk, die Bildhauerin Silvie Lampe von Bennigsen, die Emaillekünstlerin Lili Schultz oder die Bildhauerin Anneliese Zenzmaier, Schülerin von Marino Marini, leben nicht mehr. Auf Lili Schultz wurde man schon im Bauhaus aufmerksam. Andere standen im Schatten ihrer männlichen Kollegen.Teilweise werden ihre Werke erst jetzt entdeckt. Die Ausstellung trägt dazu bei.
Der Reiz der fast 40 Arbeiten ist der Vergleich der künstlerischen Handschriften. Die Werke älterer Künstlerinnen treten in der Ausstellung in Kontakt mit denen jüngerer Generationen und werden in der Neuen Galerie durch Werke von Landshuter Künstlerinnen erweitert. Hier stechen vor allem die Bilder von Herta und Zita Habarta ins Auge. Die Rottenburgerin Lucia Mirlach, mit Installation, Fotodrucken und Video vertreten, lenkt den Blick durch ein Objekt in den Bäumen hinaus in die Natur. Dagmar Pachtner zeigt durch zwei Objekte aus ihrer Serie „out of sky“ über die Balance luftiger Flüchtigkeit und skulpturale Statik die meditative Kraft konsequenter Reduktion.
Gekonnt von Julia Lachenmann kuratiert ergeben sich für die Besucher je nach Standort immer neue Perspektiven und interessante Korrespondenzen zwischen den einzelnen Kunstwerken, in denen sich die Doppeldeutigkeit des Ausstellungstitels spiegelt. Das Konzept „Unternehmerinnen II“, ein Projekt in Serie, zielt neben dem ökonomischen Aspekt, den Künstlerinnen nicht aussparen können, vor allem auf das gedankliche Tätigwerden als Basis des künstlerischen Schaffensprozesses.
Die Ausstellung ist bis 2. August, Fr-So von 15-18 Uhr in der Neuen Galerie auf der Mühleninsel geöffnet.
