Inzwischen ist das Hemingways Zimmer im „Ambos Mundo“ der die ersten Touristenattraktion auf der Hemingwaytour. Mit Hotel wirkt heute wie ein Designerhotel und erinnert mit großen großformatigen Hemingsway-Fotos an dessen abenteuerliche Leidenschaften beim Safaris und Hochseefischen.
Nicht weit entfernt kippte Hemingway in der „Floridita“-Bar schon morgens einen doppelten Daiquiri in sich hinein, saß dabei immer auf demselben Platz und sitzt als Bronzefigur heute immer noch dort, um die Touristen zum Trinken zu animieren.
Ja, Hemingway war ein Alkoholiker, aber aus seiner Finca „La Vigía“, die er ein Jahr später elf Kilometer südöstlich von Havana in San Francesco de Paula mietete, ging kein Mensch, der Probleme hatte, ohne Hilfe hinaus. In dieser Finca, die er mit seiner dritten Frau, der Journalistin Martha Gelhornbewohnte, schrieb er seinen Roman „Wem die Stunde schlug“, damals ein großartiger Erfolg, von dessen Einnahmen er sich die Finca kaufen konnte, die Martha Gelhorn später dem Staat überließ und heute als Hemingway-Museum fungiert.
Cojimar, wo Hemingway immer auf das Meer hinausfuhr, um Schwertfische zu jagen und in Seenot seinen langjährigen Freund Gregorji Fuentes kennenlernte, inspirierte Hemingway zu seinem nächsten Roman. „Der alte Mann und das Meer“ wurde innerhalb von zwei Tagen zum Bestseller. Dem Pulitzer-Preis 1953 folgte ein Jahr später der Nobelpreis. Bei der Verfilmung setzte sich Hemingway dafür ein, dass alle Einheimischen mitspielen durften, um etwas Geld zu verdienen. Hemingway avancierte zum „Papa“, der in allen Nöten halt. Ihm selbst konnte niemand helfen. Er litt zunehmend an Depressionen und erschoss sich 1960 in den USA, als er seine Wahlheimat Kuba schon längst verlassen hatte
Cojimar, ein kleiner unbedeutender Ort lebt noch vom Mythos Hemingway. Kommen Touristen in die dortige Hemingway-Terrazza-Bar gibt es azurblauen Mojito und die Musikgruppe vor Ort samt 81-jährigen Vater des Sängers kann sich noch ein paar CUCs mit kubanischen Liedern verdienen.
Von wegen, nichts gibt es Cojimar zu erleben, so der Taxifahrer. Cojimar trifft mitten ins Herz und „Der alte Mann und das Meer“ wird tatsächlich spürbar als „Der alte Mann und die Musik“.