"Kultur macht glücklich"


Bayern – Ana Carla Maza – im Jakobmayer Dorfen

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Bayern – Ana Carla Maza – im Jakobmayer Dorfen

©Michaela Schabel

Lachend kommt Ana Carla Maza auf die Bühne, nimmt ihr Cello begrüßt, moderiert, singt, spielt, performt. Von der ersten Sekunde an erobert sie das Publikum. Ihr Charme, ihre Stimme, ihre Interpretationen…

sind mitreißend, ohne Showperfektion durch und durch authentisch. „Que lindo! Que alegría!“. Maza begeistert durch ihre einschmeichelnd verführerische Stimme, ihre glasklaren Höhen, fröhlichen Interpretationen, subtil artikuliert, voller Dynamik und vom Cello wunderbar begleitet und kontrastiert. Mit der Hand gezupft wird das Cello zur umspielenden Gitarre, mit heftigen Bogenstrichen leuchten emotionale Dissonanzen, Momente der cellotypischen Melancholie auf. Doch bei aller Liebesdramatik der Songs, die sie hingebungsvoll zum Ausdruck bringt, überwiegt die kubanische Lebensfreude. 

Die musikalische Reise, fern der oft schnell eintönig werdenden Salsa-Sounds, geht durch ganz Lateinamerika, Reggae (Jamaika), Cumbia (Kolumbien), Piazzolla (Argentinien), dazwischen die mitreißenden kubanischen Rhythmen aus Guanabacoa, einem alten Stadtteil in Havanna. Maza klopft unterschiedliche Rhythmen mit Fingern, Fäusten, Füßen und dem Bogen. Das Publikum macht begeistert mit, klatscht die Clave der kubanischen Musik überraschend sicher mit, während Maza freudestrahlend vokalisierend zu den einfachen Grundmustern improvisiert, effektvoll zwischen Zupfen und Bogenstrichen wechselt und mit Schultern, Armen, Hüften und ihrer Mimik den Rhythmus performt. Dazwischen erweist sie sich als charmante Moderatorin. Sie erzählt in Englisch aus ihrem Leben, von musikalischen Eltern, dem Studium an der Sorbonne und animiert das Publikum immer öfter die Refrains mitzusingen. Ohne Pause steigert sich das eineinhalbstündige Konzert zur Session.

Danach gibt es drei Zugaben, darunter als Beweis für ihre klassische Ausbildung eine Vivaldi-Miniature und final eine tänzerische Performance mit sehr langer Refrainstruktur. Das Publikum bedankt sich mit tosendem Applaus für diesen Abend voll ansteckender Lebensfreude, ein Highlight des diesjährigen „Saitenfestivals“ im Jakobmayer.