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Bayern – „Der Griesbräu“ in Murnau – eine Rarität, wo das Bier noch handgebraut wird

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Bayern – „Der Griesbräu“ in Murnau – eine Rarität, wo das Bier noch handgebraut wird

Der Griesbräu©Michael Gilg

Wer Bayern von der ganz bayerischen Seite kennen lernen möchte, ist im Murnauer „Griesbräu“ an der richtigen Adresse. Die Treppe hinauf stehen in der großen Gewölbe-Gaststätte zwischen Küche und Theke …

die Kupferkessel der Brauanlagen. Über eine Lore kommen nicht nur wie früher die Maissäcke, sondern auch Spanferkel direkt in die Brauerei-Gaststätte gerollt. Durch handgemachte Biersorten, bayerisches Essen, ständigen Ausbau der Gästezimmer, nicht zuletzt durch die Bierseminare hat sich der Familienbetrieb ein Renommee über Murnau hinaus in ganz Bayern erarbeitet. 

„Von Nix kimmt nix!“ Schon von klein auf gewöhnte sich Michael Gilg, der heutige Brauereibesitzer, Gastronom und Hotelier, an die arbeitsintensiven Prozesse im familiengeführten Betrieb, den seine Urgroßeltern 1922 in schwierigen Zeiten erwarben, die Großeltern und Eltern nach Bränden immer wieder aufbauten und erweiterten. 

Als Michael Gilg mit der Lehre fertig war, entschloss sich die Familie statt einer Pachtverlängerung den „Griesbräu“ mit 14 Fremdenzimmern 1997 selbst zu übernehmen und wieder Bier zu brauen. 2000 wurde die Brauerei eröffnet. Eine Innovation folgte der anderen. Architektonisch sehr gekonnt wurden traditionelle Bauweise und Ausstattung mit nachhaltigen Materialien aus der Region saniert und von Handwerken aus dem Umfeld unter Einhaltung der Denkmalvorschriften mit viel Liebe zum Detail aufwändig verarbeitet immer unter dem Aspekt die Gemütlichkeit und das Wohlbefinden der Gäste zu verbessern.

Beim 25-jährigen Brauerei-Jubiläum in diesem Frühjahr präsentierte „Der Griesbräu“ trotz Corona eine beeindruckende Erfolgsgschichte. Mit 50 Fremdenzimmern, einem großen Gewölbe-Festsaal für 150 Gäste, ideal für Hochzeiten, Feiern und Theater, mit zwei Biergärten, zehn nach der Bayerischen Bierverordnung handgebrauten naturreinen Biersorten und einem eigenen Kino mit 70-jähriger Tradition ist „Der Griesbräu“ bayernweit eine Rarität, immer noch der größte Gebäudekomplex im Murnauer Stadtzentrum, ein wichtiger Arbeitergeber und ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort. 

Weizen, helles und dunkles Bier gibt es das ganze Jahr über, die anderen Saisonbiere über das Jahr verteilt nur immer einen Monat lang. Jeder Bieranstich, inspiriert von der Bier- und Stadttradition vom „Doppelbock“ in der Fastenzeit über das „Drachenblut“ im Juni bis zum „Griesbräu Schneeweiß“ im Dezember wird am Holzbierfass zelebriert, mit Musik gefeiert. Lediglich 200 Literflaschen werden handverfüllt mit Schnappverschlüssen verkauft. Ansonsten erfolgt der Ausschank nur im „Griesbräu“. Jeden zweiten Dienstag von Mai bis Oktober findet in der Brauerei ein Bierseminar statt mit der Möglichkeit ein Bierkenner-Diplom zu bekommen. Für Gruppen ab 10 Personen gibt es Führungen durch die Brauerei. 

Hotelgaststätte "Der Griesbräu" in Murnau präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

Der Griesbräu©Michael Gilg

Günter Neumann, seit einem Viertel Jahrhundert Küchenchef im „Griesbräu“ weiß, was zum Bier schmeckt und wo die Kühe weiden. Herzhafte Speisen für den großen und kleinen Appetit kann sich der Gast rund um die Uhr selbst an der Essenstheke zusammenstellen. Dazu gibt es Bierbrot, frische Brezn und samstags pünktlich um 10 Uhr kesselfrische Weißwürste. Eine einzigartige Spezialität ist das „Spanferkel-Spektakel“, das über die Lore mit Musikbegleitung und Sternwerfern ofenfrisch direkt zum Gästetisch kommt. 

Durch die zentrale Lage am Beginn der Murnauer Fußgängerzone ist „Der Griesbräu“ bei Einheimischen, Tages- und Feriengästen überaus beliebt. Der grüne Anstrich, die weißen Fenster und Fensterläden, davor die pinkfarbenen Geranien signalisieren, hier ist ein gepflegtes, erstklassig saniertes Gasthaus und Hotel. Die 50 Gästezimmer sind nach den Ingredienzen des Bierbrauens kategorisiert. Der Gast wählt zwischen Zimmern in der „Malztenne“ über der Brauerei urig in traditionellen Brauntönen, der „Hopfendarre“ im zweiten Stock in natürlichen Grüntönen und heller Eiche. Im neugebauten „Brunnenhof“ vis-a-vis lassen blaue Wände und Textilien Wasser assoziieren. Bis auf vier Zimmer zum Innenhof mit dem Kräutergarten bieten alle Räumlichkeiten einen wunderbaren Ausblick auf die Alpen, auf das „blaue Land“. „Der Griesbräu“ hat viel zu bieten.