©Pablo Benzo, Foto: Michaela Schabel
Bilder, die durch Bilder im Bild den Blickwinkel öffnen, malt Pablo Benzo (*1982 in Santiago de Chile). Seit 2012 lebt und arbeitet er in Berlin. In seinen Ölbildern, die er zur Zeit unter dem Motto „Reciting for Memory“ in Korngolds Berliner Galerie 68projects präsentiert, öffnet er den Blick über Balkone Fenster, Terrassen Staffeleien mit fertigen oder halbfertigen Motiven hinaus in die Weite. Landschaften, Porträts und Interieurs fusionieren. Man fühlt sich an die Renaissance erinnert, in der der Blick in die Weite malerisch entdeckt wurde. Benzo interessieren dabei die Wege der visuellen Wahrnehmung…
Das Bild „How we know, what we know“ dekliniert diese Wahrnehmungswege durch. Eine Frau stützt den Kopf auf die Hand, den Ellbogen auf dem Tisch, vor sich Blumen wie ein eigenes Stillleben, umgeben von einem landschaftlichen, figurativen und abstrakten Bild. Zwischen den verschiedenen visuellen Angeboten sucht das Auge Verbindungen von Farben und Formen. Aus geometrischen figurativen Elementen entwickeln sich surreale Objekte. Staffeleistützen verwandeln sich in Beine, die die Bilder dynamisieren. Andere Arbeiten sind Interpretationen von Klassikern der Moderne. Man erkennt klar wie bei „As the River Widens into a Pond“ Édouard Manets Motiv „Le Déjeuner sur l’herbe“, vor allem auch die Picasso-Version von diesem Gemälde, dem Benzo durch seine Farb-Formästhetik eine völlig neue atmosphärische Ausstrahlung verleiht.
Sein beeindruckendes Gespür für Farben und Formen kommt in den abstrahierten Stillleben am besten zur Wirkung. Die gedeckten Farben leuchten durch hoch fluoreszierende Pigmente.
©Pablo Benzo, Foto: Michaela Schabel
Ihre latent spürbare Energetik wird durch geometrische Formgebungen gebändigt und harmonisiert.
„Reciting for Memory“ ist noch bis 25. Oktober in der Berliner Galerie 68projects zu sehen.