Bad Kissingen – das Internationale Musikfestival spannt den Bogen von der „Rave-Night“ zum „Klassik-Mob“ 

Rave und Klassikmob Musikfestival in Bad Kissingen präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Das Kur-Theater wurde von 22:00 Uhr – 5:00 Uhr morgens zum Dancefloor und zur Party-Location als Erweiterung des „Kissinger Sommer“, der es sich schon seit Jahren zur Aufgabe gemacht hat, während des Internationalen Musikfestivals über den Tellerrand zu blicken und für ein breites, lokales und junges Publikum Veranstaltungen anzubieten. Intendant Steinbeis höchstpersönlich agierte als DJ, wurde nach einer Stunde von der Berliner Produktionsfirma „Rave Maker“ alias Christian Schmelzer abgelöst, womit zwei Weltkulturerbe zusammenfanden. Bad Kissing mit der Auszeichnung als „Great Spas of Europe“ (2021) und die „Technokultur Berlins“ als immaterielles Kulturerbe (2024). Aufgelegt wurde abgesehen von der ersten Stunde mit Melodic Techno von den DJs T-Mon der wesentlich wuchtigere „Hard Techno“ nacheinander von Ida Scheppert, Dark Dezire und als Abschluss „Trans“ von Calzone 150. Die Resonanz war von „super“ bis „zu hart“. 

Wenige Stunden später folgte schon das nächste Highlight ein Pop-Up-Symphonieorchester als Klassik-Mob im Kurpark. Über 600 AmateurmusikerInnen und -sängerInnen versammelten sich, um gemeinsam mit dem BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Sakari Oramo für die zweite Auflage des Festival-Mobs zu proben und ein kleines Standkonzert zu präsentierten.

Rave und Klassikmob Musikfestival in Bad Kissingen präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Schon im Vorfeld konnte man sich anmelden, aber auch vor Ort dazustoßen, ganz unabhängig vom individuellen Spielniveau und Alter, gefühlt zwischen acht und 88 Jahren. Einzige Bedingung war, dass man Noten lesen kann, wobei neben den virtuosen Notierungen auch eine vereinfachte Version zum Üben zur Verfügung gestellt wurde. Die Begeisterung der Mitwirkenden war fühlbar, die Organisation perfekt und die Aufführung anspruchsvoll, mit Edvard Griegs „Morgenstimmung“, Johannes Brahms’ „Ungarischem Tanz“, Richard Wagners „Pilgerchor“ und Sergei Prokofjews „Tanz der Ritter“ sehr atmosphärisch und eingängig. Bei strahlendem Sonnenschein mit Hunderten von Besuchern gelang mit diesem Musikformat ein erfrischendes Kulturevent, ohne Lärm und Müllhinterlassenschaften, voller Harmonie und Fröhlichkeit.