©Locarno Film Festival, Ti-Press
Wenn dieses Jahr der Film „Critical Zone“ des iranischen Regisseurs Ali Ahmadzadeh den Goldenen Leoparden bekommt, ist das nicht nur die Anerkennung für den Regisseur, der mutig und klug hinter den verschlüsselten Bildern eines Drogendealers die Tristesse des iranischen Alltags entdeckt. Es ist auch ein Zeichen politischer Solidarität, denn Ali Ahmadzadeh wurde seitens der Behörden aufgefordert den Film nicht zu zeigen und er durfte nicht zur Weltpremiere seines Filmes reisen.
Überraschung war der große Erfolg der deutschen Filmschaffenden. Katharina Huber bekam für ihren rätselhaft hinterfragenden Gesellschaftsfilm „Ein schöner Ort“ den Preis für die beste Nachwuchsregisseurin (siehe Kritik vom 10. August), Clara Swinning für ihre subtile darstellerische Leistung in der Hauptrolle von „Ein schöner Ort“ den Preis für die beste schauspielerische Leistung. Isold Halldórudóttir und Stavros Zafeiris, die Hauptdarsteller des im Nachwuchswettbewerb gezeigten deutschen Spielfilm „Touched“, wurden ebenfalls für ihre schauspielerischen Leistungen geehrt.
Als bester Kurzfilm wurde im Experimentalwettbewerb Regisseurin Hilke Rönnfeldt für ihr 15-minütiges Drama „A Study of Empathy“ ausgezeichnet. Für den u.a. auch von deutschen Produzenten finanzierten Film „Steppe“ erhielt die in Kiew und Berlin lebende ukrainische Regisseurin Maryna Vroda einen Preis.