Die Uckermark – Deutschlands seenreichste Landschaft

Uckermark präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Mit einem Partnernetzwerk nachhaltig wirtschaftender Betriebe wurde der Tourismus seit 2010 so entwickelt, dass die drei nationalen Naturlandschaften bewahrt bleiben, die Uckermärkischen Seen, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und der Nationalpark Unteres Odertal. Damit stehen 60 % der Fläche im Landkreis Uckermark unter Natur- und Landschaftsschutz. Selbst in diesem heißen Sommer wurden geführte Kanutouren mit zertifizierten Natur- und Landschaftsführern und ein Netz an Wasserwanderwegen zum Erlebnis. Es gab hier keine Waldbrände.

Auf 1200 Wanderwegen, Radtouren auch als Radrundweg von 143 Kilometer auf sieben Tagen in kurzen Wegstrecken ohne Gepäck organisierbar, auf Hausbootfahrten und schwimmend in irgendeinem See kann man den ganzen Tag abwechslungsreich im Freien verbringen. Morgens weckt ein krähender Gockel. Untertags hört man in Wald und Flur das Summen der Bienen und zuweilen  die landwirtschaftlichen Maschinen.

Hier leben Menschen vorwiegend vom Ackerbau. Die gigantischen Felder erinnern an die ehemaligen Landwirtschaftlichen Genossenschaften der DDR. Der Tourismus gewinnt an Bedeutung, aber verliert sich in der weiten Seen- und Hügellandschaft.Uckermark präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Der Alltag verläuft geruhsam. Die Einheimischen gehen ihre Arbeiten nach und genießen ihre Heimat. Wenn alle Feriengäste unterwegs sind genießt die Hotelbesitzerin auf der Terrasse Kuchen und Kaffee. Das Essen ist bodenständig. Groß sind die Portionen, entsprechend angemessen die Preise. Selbstverpflegung auf dem Dorf ist schwierig. Vom Äpfeln und Zwetschgen abgesehen, die hier im Spätsommer als Streuobst regelrecht am Straßenrand liegen, gibt es  weder Läden noch  Cafés oder Lokale. Als kleine kulturelle Abwechslung bietet das „Mobile Kino Uckermark“ ab Einbruch der Dunkelheit die „besten Filme an den schönsten Orten“. Die Programmbroschüre zeigt ein außergewöhnliches Filmniveau. 

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©Michaela Schabel

Selbst die drei sehenswerten Ortschaften sind immer noch beschaulich. Entlang der herrlichen Strandpromenade in Prenzlau findet man viele einladende Sitzgelegenheiten zum Lesen und Brotzeitmachen. Die „Große Woge“ des Bildhauers Volkmar Haases wurde zunächst für die Landesgartenschau 2013 als Leihgabe aufgestellt und, weil sie den Einheimischen so gefiel, durch Spendengelder gekauft.

Die Flächen sind für alle da, ohne Konsumzwang und musikalischer Dauerlärmbelästigung aus Lokalen. Die Größe des Stadtparks mit hintereinander gestaffelten Rosengärten überrascht ebenso wie die imposante Erinnerungskultur darin, ein Ehrenmal für die Rote Armee direkt neben Erinnerungsbegrenzungen der geschändeten jüdischen Synagoge und den beiden jüdischen Friedhöfen und ganz in der Nähe ein Gedenkstein für „Frieden und Völkerverständigung. 

Boitzenburg ist zwar nur ein Dorf, aber mit einem Renaissanceschloss und vielen beeindruckenden Sehenswürdigkeiten ein schönes Ziel für eine Radtour oder Wanderung. Die restaurierte Ruine des Nonnenklosters, einst Zentrum des Ortes, ist heute romantische Kulisse für kulturelle Veranstaltungen oder schöne Fotomotive. Das Schloss bis 1945 im Privatbesitz wurde zu DDR-Zeiten ein Erholungsheim der Nationalen Volksarmee und ist jetzt ein Jugendhotel. Der Park, ursprünglich das Jagdrevier der preußischen Könige, wurde von Peter Joseph Lenné, dem königlich-preußischen General-Gartendirektor angelegt. Die Eichen sind inzwischen 500 Jahre alt. 

©Jürgen Götz

Templin gilt als die Perle von Uckermark, eine Kleinstadt mit über 16000 Einwohnern, aber mit 379 qm Deutschlands achtgrößte Gemeinde. Durch die Lage am Templiner See geschützt wurde schon im Mittelalter zusätzlich eine Wehranlage gebaut, die heute noch erhalten ist. Die historische Altstadt ist Besuchermagnet, daneben die im Jahr 2000 neu erbaute Therme und vor allem das geschlossene Waldgebiet der Schorfheide. Templin ist eine Stadt, die ständig neue touristische Konzepte so entwickelt, dass sich Einheimische und die 115000 Gäste pro Jahr wohlfühlen, z. B. bei den jahreszeitlich stattfindenden Stadtfesten und zunehmenden kulturellen Veranstaltungen. Das Sicherheitsfahrtraining auf einem Spezialgelände ist auch eine Attraktion für fremde Gäste. Ein Naturstellplatz für 50 Wohn- und Reisemobile an der Therme ermöglicht Selbstversorgung. Nur 80 Kilometer von Berlin entfernt bietet Templin berlinmüden Großstädtern eine ruhige Alternative.