Weltweit – „Das Gefühl des Krieges“ – ein Lesungs-Projekt mit ukrainischen Kurztexten als Spendenaktion für Notleidende
Und plötzlich ist alles ganz anders. Eigentlich sollten am 12. März 2022 in Kiew 20 ukrainische DramatikerInnen Kurztexte für die Eröffnung eines neuen Theaters schreiben. Der Krieg machte alle Pläne zunichte. Einige AutorInnen verfassten stattdessen Texte, in denen sie sich mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen in der Hoffnung, dass ihre „Texte in verschiedenen Teilen der Welt gehört werden. Es ist wichtig, die Wahrheit zu vermitteln, dass Russland ein Aggressor und ein Verbrecher ist, dass Zivilisten und Kinder sterben. Trotz manipulierter Falschinformationen, mit denen Russland die Welt füttert, gibt es Fakten, gibt es ZeugInnen der Verbrechen.“.
Am 5. Mai kann man ab 19:30 Uhr das Lesungs-Projekt online über nachtkritik.plus live miterleben…
Statt Theater bitterer Krieg©pm
Bereits 70 Kulturinstitutionen aus 15 Ländern, es werden immer mehr, haben ihre Teilnahme für dieses Lesungs-Projekt zugunsten der TheatermacherInnen der Ukraine zugesagt, so dass den AutorInnen eine weitreichende Plattform geboten wird.
Ein Zusammenschluss aus deutschen und österreichischen Theatern wird sich mit einer gemeinsamen Online-Lesung am 05.05. um 19:30 Uhr, inklusive anschließender Gesprächsrunde mit den AutorInnen und einer nachfolgenden Serie von Podcasts und Videos an dieser Aktion beteiligen.
Die einzelnen Theater führen die Lesungen der Texte durch, die in einem Arbeitskreis aufgeteilt wurden. Nach der Auftaktveranstaltung am 5. Mai folgen pro Woche jeweils zwei weitere Lesungen, die dann von einem Theater durchgeführt und ebenfalls auf nachtkritik.plus übertragen werden.
In Deutschland beteiligen sich die Staatstheater Augsburg, Darmstadt, Cottbus und Nürnberg, das Deutsches Nationaltheater Weimar, die Landestheater Tübingen, Coburg, Schwaben, Eisenach, die Theater Regensburg, Bielefeld, Ingolstadt, Bamberg, Erlangen, das Theater an der Ruhr, das Institut für theatrale Forschung im Tübinger Zimmertheater, in Österreich ARGEkultur Salzburg und Werk X Wien.
Mit den Lesungen will man gleichzeitig Spenden für die Menschen in der Ukraine generieren. Die friedliche Wiedererneuerung, wie dies die beiden Straßenkünstler Seth Globepainter (Frankreich) und Kislow (Ukraine) während der politischen Turbulenzen im Jahre 2014 mit ihrem Mural „Renaissance“ 2014 visionierten, ist wie eine Seifenblase zerplatzt.
„Renaissance“, Mural, Seth Globepainter und Kislow©pm
Texte folgender AutorInnen werden gelesen: Yelena Astasyeva, Natasha Blok, Andriy Bondarenko, Vitaly Chensky, Irina Garets, Julia Gonchar, Oksana Gritsenko, Olena Hapeeva, Tetyana Kyzenko, Oksana Savchenko, Lyudmila Tymoshenko, Olga Maciupa und Igor Bilytz. Die Übersetzung ins Deutsche stammt von der renommierten Slawistin und Theaterübersetzerin Lydia Nagel.