©Michaela Schabel
Das Scheibenschießen reicht bis ins Spätmittelalter zurück, kein Wunder, dass es an Exponaten nicht mangelt. Die gedrängte Präsentation mit 80 Scheiben aus dem Archivbestand steigert die Bedeutsamkeit, nicht minder die Preise für die diversen Schützenkönige. Trophäen wie die in Bronze und Silber gearbeitete Uhr in Gestalt eines röhrenden Hirschen wurden seinerzeit öffentlich ausgestellt. Die witzigen Sprüche und volkstümlichen Abbildungen auf den Schützenscheiben amüsieren und geben eine Retrospektive, wie Bayern tickte und zuweilen immer noch tickt.
©Michaela Schabel
Renommierte Schützen posieren fesch zurechtgemacht in Tracht mit Federbuschen. Langjährige Schützen werden wie große Honoratoren mit Myrthenkranz geehrt. Zu Jubiläen gibt es exotische Motive aus allen Kontinenten, quer durch die Geschichte, inklusive schöner Frauen, die selbst die Martinskirche in den Hintergrund drängen.
©Michaela Schabel
Der Schütze ist schlechthin ein Optimist. „Sag nit: koa Glück, dös han i koans, Denn wennst koans hast, na machʾ dir oans, Sʾ Glück muaßst verdiena, woaßt, voneh, Siehgst dort an Punkten? – Schieß! − Juchhe!!“
Übersetzt für alle Nicht-Bayern „Sag nicht, ich hab kein Glück, denn wenn du keines hast, musst du es dir verdienen. Schau vor, siehst du die Punkte? – Schieß! – Volltreffer!!“
Die Ausstellung „Schützenscheiben aus drei Jahrhunderten“ ist im Landshuter Kreuzgang-Museum noch bis Herbst zu sehen.