Berlin – Ausstellung „urbainable stadthaltig“ zielt in der Akademie der Künste auf architektonische Veränderung der Großstädte

Ausstellung "urbanable stadthaltig" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel 

Großstadt wird heutzutage meist negativ gedacht, zu laut, zu teuer, zu wenig Platz, zu multikulturell, zu kriminell. Die Recherchen und Informationen für die Ausstellung „urbainable stadthaltig“  räumen mit vielen Klischees auf, ermöglichen andere Perspektiven. 

Als Hitzeinseln können Großstädte bei entsprechendem Umdenken als Motoren eines neuen Lebensstils werden, als Zentren des Fortschritts als Laboratorien des Klimawandels Pionierleistungen erbringen. 

Stadtbewohner leben umweltfreundlicher, weil sie weniger Raum beanspruchen, weniger Auto fahren, sich bewusster ernähren. Für ein Auto, das im Durchschnitt 600 Euro kostet, kann sich ein Berliner bereits eine 60 Quadratmeter große Wohnung leisten. Bei entsprechenden straßentechnischen Entwicklungen könnten Fahrräder die schnellsten Verkehrsmittel werden. Der Einzelhandel belebt nicht nur die Erdgeschosse, sondern auch die sozialen Beziehungen.

Dass die Zukunft anders aussehen kann, beweisen die vorgestellten 33 Entwicklungsmodelle als Tour d`Horizon durch die Studios europäischer ArchitektInnen, präsentiert durch Raummodelle, Fotografien und Videos. Die Beispiele reichen von der vorbildlichen Altstadtsanierung Regensburgs bis zum neuesten hypermodernen Stadtviertel in Budapest in starker Affinität zu Natur und Wasser. Städte, die mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen, durchgrünt, mit weniger Lärm und sauberer Luft ist die Vision dieser Ausstellung.

Ausstellung "urbanable stadthaltig" präsentiert von www.schabel-kultur-blog.de

©Michaela Schabel

Vieles wäre schon möglich. Doch noch wird in der Regel nur grün geplant, aber grau gebaut mit 20000 Vorschriften. Solange die Politik der Bodenspekulation keinen Einhalt gebietet, bleiben alle diese Modelle Einzelfälle. 

Zu sehen ist „urbainalbe, stadthaltig“ in der Berliner Akademie der Künste noch bis 22. November 2020.